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Bericht: Exkursion zum Hauptklärwerk Mühlhausen am 13.06.23

Morgens um 9 Uhr am 13.06.23 besuchten wir mit 12 Umweltschutztechnik-Studierenden eins der größten Klärwerke in Baden-Württemberg: das Hauptklärwerk Stuttgart in Mühlhausen.

Nach einer kurzen Einführung zum Aufbau sowie zu Zahlen und Fakten rund um das Klärwerk ging es schon raus auf das Gelände. Wir starteten mit der mechanischen Reinigungsstufe und schauten uns die Rechen, den Sand- und Fettfang sowie die Vorklärbecken an. Danach wurde die biologische Reinigungsstufe erklärt und wir besichtigten die großen Belebungsbecken. In diesen wird Phosphor und Stickstoff von Bakterien eliminiert. Zuletzt wird das Wasser in Nachklärbecken geklärt. Mithilfe von Aktivkohle, wird die immer relevanter werdende Spurenstoffproblematik auf dem Klärwerk Mühlhausen angegangen.

Auch die Schlammverwertung kam auf der Führung nicht zu kurz. Wir durften uns einen Faulturm im Betrieb ansehen und die Weiterverwendung des entstehenden Gases zur Versorgung mit Strom und Wärme wurde anschaulich erklärt.
Zum Abschluss zeigte uns der Laborleiter noch das Analysenlabor, wo Trinkwasser-, Abwasser- und Feststoffproben untersucht werden. Dort lernten wir über die wichtige Rolle von analytischen Untersuchungen des Labors u.a. bei der Überwachung des Corona-Virus und der Stuttgarter Mineralquellen, das zweitgrößte Mineralwasservorkommen Europas.

Wir danken dem freundlichen Personal für diese sehr interessante Führung!

Der Überlauf des Vorklärbeckens.
Die Belebungsbecken mit der biologischen Reinigungsstufe.
Exkursionsteilnehmer:innen vor dem Nachklärbecken auf dem Gelände des Hauptklärwerks Mühlhausen.

Bericht: Kleine Exkursion zum LFKW in Büsnau am 25.11.2022

Am 25.11.22 fand unsere alljährliche Exkursion zum Lehr- und Forschungsklärwerk in Büsnau statt. Mit lustigen Anekdoten aus dem Betriebsalltag und interessanten Fakten zum Thema Abwasser und Gewässergüte führte uns der Kläranlagenleiter Peter Maurer hinter die Kulissen einer Kläranlage.

Welche Stoffe befinden sich im Abwasser und wie werden sie entfernt? Wer sind die wichtigsten Mitarbeiter:innen auf einer Kläranlage? Was macht das Lehr- und Forschungsklärwerk in Büsnau so besonders? Diese und viele andere Fragen wurden den interessierten Studierenden während der Exkursion beantwortet.

Vor allem für die neuen Erstsemester-Studierenden war die Exkursion wie jedes Mal eine gute Einführung in die Abwasserreinigung; einen wichtigen Fachbereich des Umweltingenieurwesens und möglichen Studienschwerpunkt. Wir haben uns sehr über das hohe Interesse an der Exkursion gefreut.

Eine Kläranlage kann durchaus komplex sein. Wie das Abwasser über das Gelände verläuft, welche Stoffe wo abgebaut werden…
… und was genau im Belebungsbecken passiert, wurde unter anderem vor Ort erklärt.

Bericht: Exkursion zum Federsee und zum Wackelwald in Bad Buchau

Am 29. September 2022 fuhren wir mit 12 Exkursionsteilnehmern nach Bad Buchau, um den Federsee sowie den Wackelwald kennen zu lernen.

Im Naturschutzzentrum gab es zuerst einen kurzen Vortrag zur Einführung in das Gebiet. Die Entstehungsgeschichte des Federseemoors wurde erklärt und die Artenvielfalt in so einem seltenen Lebensraum hervorgehoben. Die Renaturierungsprojekte zur Wiedervernässung im Rahme des Life-Projekts wurden anhand von Fotos vorgestellt und die Aufgaben des NABU, wie Umweltbildung, Landschaftspflege und Wasserstandsmessungen, wurden erklärt.

Dann ging es direkt raus in die Natur und wir besichtigten den Wackelwald. Uns wurde erklärt, wie sich der Wurzelteppich als begehbare Decke über eine mehrere Meter dicke Mudde-Schicht mit der Konsistenz von Wackelpudding spannt und probierten das „Moor-Trampolin“ direkt selbst aus.  Es konnten auch zahlreiche Naturbeobachtungen gemacht werden: vom Eichhörnchen über Rehe und Füchse bis zum Silberreiher. Wir erfuhren über die Veränderungen der im Gebiet vorkommenden Arten durch den Klimawandel und wie durch menschliche Aktivitäten in der Moorregion Arten zu- und abwanderten oder durch gezielte Wiederansiedlungen und Förderprojekte unterstützt wurden.

Im Wackelwald
Rehe, Füchse und Silberreiher werden scharf beobachtet

Anschließend wanderten wir auf dem 1,5km langen Federsee-Steg auf die freie Wasserfläche des Federsees. An mehreren Stationen entlang des Weges stellte uns der NABU-Mitarbeiter das Naturschutzgebiet und dessen Geschichte weiter vor. Wir erfuhren Details über seltene Vogel- und Pflanzenarten, die hauptsächlich in Moor- und Schilfgebieten existieren. Zudem wurde auf den extrem schlechten Zustand der Wasserqualität des Federsees im letzten Jahrhundert eingegangen. Durch die direkte Einleitung von kommunalem Abwasser sowie der Verwendung von phosphorhaltigem Dünger im Gebiet wurde der Zustand des Federsees durchgängig kritischer, bis der See umkippte. 1982 wurde eine Ringleitung in Betrieb genommen, um die kommunalen Abwässer der Ortschaften um den See herum nicht mehr in den Federsee einzuleiten. Zusehends wurde die Wasserqualität besser, doch erst 2008 ist der See auch im Sommer komplett klar. Diese Erzählung zeigte eindrucksvoll die Notwendigkeit von einem bedachten Umgang mit unseren Abwässern sowie den Einfluss von menschlichen Aktivitäten, im Guten wie im Schlechten, auf schützenswerte Biotope.

Auf dem Steg

Ein besonderer Fokus lag auch auf der Klimarelevanz von Mooren, welche beim Abbau von Torf oder einem Absenken des Grundwasserspiegels sehr viel CO2 freisetzen, da der im Torfmoos gespeicherte Kohlenstoff zersetzt und als Gas freigesetzt wird. Die Wiedervernässung und der Schutz von noch existierenden Moorgebieten ist somit ein wichtiger Beitrag zum Klimaschutz.

Zum Abschluss machten wir eine kleine Mittagspause auf dem Marktplatz in Bad Buchau, bevor es zurück nach Stuttgart ging. Ein herzliches Dankeschön an den NABU für die tolle Führung!

Die Gruppe freut sich auf die Mittagspause

Bericht: Exkursion zur Landeswasserversorgung nach Langenau am 29.06.2022

Am Mittwoch, den 29. Juni 2022 begaben wir uns mit 19 Leuten auf den Weg nach Langenau zum Zweckverband Landeswasserversorgung.

Vor Ort erwartete uns zunächst eine kleine Vorstellung des Wasserwerkes und seinen Versorgungsbereich. Mit Teilen Stuttgarts und weiteren 105 Städten, Gemeinden und kommunalen Zweckverbänden versorgt es ca. 3 Millionen Menschen mit hochwertigem Trinkwasser, gewonnen aus dem Grundwasser und der Donau.

Anschließend ging es weiter mit einer spannenden Führung über das Gelände und die verschiedenen Stationen der Grundwasser- und Donauwasseraufbereitung. Wir bekamen einen exklusiven Einblick in den CO2–Abscheider für das Grundwasser, das Flockungsbecken, wo die Trübstoffe des Donauwassers abgeschieden werden und sich noch ein paar kleine Fische hinein verirrt hatten, und die Ozonierungsanlage.

Flockungsbecken

Außerdem erhaschten wir einen Blick auf den mehrere Meter dicken Aktivkohlefilter und die Carbonatpellets. Diese binden überschüssiges Carbonat im Wasser an sich, werden wieder abgeschöpft und, als Beispiel perfekter Kreislaufwirtschaft, wieder zerkleinert und neu hinzugefügt, oder landen in der Glas- und Tierfutterindustrie.

Auffangbehälter für die Carbonatpellets

Nach einer kleinen Mittagspause mit Verpflegung ging es noch in einem Rundgang durch das Analytiklabor (architektonisch durchaus stilvoll), in dem unter anderem mit klassischen Pipettierverfahren und vollautomatisierter Gaschromatographie die Qualität des Trinkwassers im Auge behalten wird.

Am Ende bot sich uns noch die Gelegenheit, Alexander Schneck, einen ehemaligen Umweltschutztechniker und jetzt Ingenieur bei der Landeswasserversorgung, mit Fragen zu löchern. Er gab uns einen tollen Einblick in das Leben als Ingenieur bei der Trinkwasserversorgung.

In der großen Wasserhalle mit beeindruckendem Hall

Herzlichen Dank an das ganze Team der Landeswasserversorgung für die wunderbare Betreuung!

Bericht: Exkursion Müllheizkraftwerk Stuttgart-Münster am 19.05.2022

Am 19.05.2022 haben wir unsere erste post-pandemische Exkursion gewagt und sind zusammen mit 20 Umweltschutztechniker*innen das Müllheizkraftwerk in Stuttgart Münster besichtigen gegangen. Mit der U-Bahn ging es nach Münster, wo wir am Eingangstor des MHKWs von Herrn Pietzsch abgeholt wurden. Zunächst gab es eine kurze Präsentation über das Kraftwerk, die Wärme- und Energieversorgung Stuttgarts, sowie die Energiewende auch im Kontext des aktuellen Krieges in der Ukraine. Nach der Präsentation begann die Führung über das Kraftwerksgelände. Vorbei an den Gasturbinen, der Wasseraufbereitungsanlage und den Verbrennungstürmen, samt Rauchgasreinigung, ging es als erstes in die Entladehalle, wo wir beobachten konnten, wie die Müllautos den Abfall in den Müllbunker abließen.

Entladehalle des MHKWs

Einige Stockwerke weiter oben hatte man einen guten Blick auf den Gesamtmüllbunker und sah, wie die Müllgreifer den Abfall aus dem Bunker zu den Rotorscheren befördern, wo der Abfall zerkleinert wird und schließlich in den Müllkessel gelangt. Als nächstes kam die Müllverbrennung. Hier durften wir einen Blick auf das 900 bis 1100°C heiße Feuer werfen, was an einem Tag mit knapp 30°C Außentemperatur besonders kuschelig war.

Blick in die Müllverbrennung

Die entstehende Wärme wird genutzt um Dampf zu erzeugen, welcher wiederum durch Turbinen strömt und mittels Kraft-Wärme-Kopplung zur Strom und Wärmeerzeugung genutzt wird. Da während der Verbrennung jede Menge schadstoffbehaftete Rauchgase entstehen, wird die Abluft mit Hilfe von Elektrofiltern, und verschiedenen Wäschern gesäubert, bevor sie über den großen Schornstein, der schon aus der Ferne erkennbar ist, in die Umwelt entlassen wird.

Wir bedanken uns bei Herrn Pietzsch für die interessante und ausführliche Führung!