Am 25.11.22 fand unsere alljährliche Exkursion zum Lehr- und Forschungsklärwerk in Büsnau statt. Mit lustigen Anekdoten aus dem Betriebsalltag und interessanten Fakten zum Thema Abwasser und Gewässergüte führte uns der Kläranlagenleiter Peter Maurer hinter die Kulissen einer Kläranlage.
Welche Stoffe befinden sich im Abwasser und wie werden sie entfernt? Wer sind die wichtigsten Mitarbeiter:innen auf einer Kläranlage? Was macht das Lehr- und Forschungsklärwerk in Büsnau so besonders? Diese und viele andere Fragen wurden den interessierten Studierenden während der Exkursion beantwortet.
Vor allem für die neuen Erstsemester-Studierenden war die Exkursion wie jedes Mal eine gute Einführung in die Abwasserreinigung; einen wichtigen Fachbereich des Umweltingenieurwesens und möglichen Studienschwerpunkt. Wir haben uns sehr über das hohe Interesse an der Exkursion gefreut.
Am 29. September 2022 fuhren wir mit 12 Exkursionsteilnehmern nach Bad Buchau, um den Federsee sowie den Wackelwald kennen zu lernen.
Im Naturschutzzentrum gab es zuerst einen kurzen Vortrag zur Einführung in das Gebiet. Die Entstehungsgeschichte des Federseemoors wurde erklärt und die Artenvielfalt in so einem seltenen Lebensraum hervorgehoben. Die Renaturierungsprojekte zur Wiedervernässung im Rahme des Life-Projekts wurden anhand von Fotos vorgestellt und die Aufgaben des NABU, wie Umweltbildung, Landschaftspflege und Wasserstandsmessungen, wurden erklärt.
Dann ging es direkt raus in die Natur und wir besichtigten den Wackelwald. Uns wurde erklärt, wie sich der Wurzelteppich als begehbare Decke über eine mehrere Meter dicke Mudde-Schicht mit der Konsistenz von Wackelpudding spannt und probierten das „Moor-Trampolin“ direkt selbst aus. Es konnten auch zahlreiche Naturbeobachtungen gemacht werden: vom Eichhörnchen über Rehe und Füchse bis zum Silberreiher. Wir erfuhren über die Veränderungen der im Gebiet vorkommenden Arten durch den Klimawandel und wie durch menschliche Aktivitäten in der Moorregion Arten zu- und abwanderten oder durch gezielte Wiederansiedlungen und Förderprojekte unterstützt wurden.
Anschließend wanderten wir auf dem 1,5km langen Federsee-Steg auf die freie Wasserfläche des Federsees. An mehreren Stationen entlang des Weges stellte uns der NABU-Mitarbeiter das Naturschutzgebiet und dessen Geschichte weiter vor. Wir erfuhren Details über seltene Vogel- und Pflanzenarten, die hauptsächlich in Moor- und Schilfgebieten existieren. Zudem wurde auf den extrem schlechten Zustand der Wasserqualität des Federsees im letzten Jahrhundert eingegangen. Durch die direkte Einleitung von kommunalem Abwasser sowie der Verwendung von phosphorhaltigem Dünger im Gebiet wurde der Zustand des Federsees durchgängig kritischer, bis der See umkippte. 1982 wurde eine Ringleitung in Betrieb genommen, um die kommunalen Abwässer der Ortschaften um den See herum nicht mehr in den Federsee einzuleiten. Zusehends wurde die Wasserqualität besser, doch erst 2008 ist der See auch im Sommer komplett klar. Diese Erzählung zeigte eindrucksvoll die Notwendigkeit von einem bedachten Umgang mit unseren Abwässern sowie den Einfluss von menschlichen Aktivitäten, im Guten wie im Schlechten, auf schützenswerte Biotope.
Ein besonderer Fokus lag auch auf der Klimarelevanz von Mooren, welche beim Abbau von Torf oder einem Absenken des Grundwasserspiegels sehr viel CO2 freisetzen, da der im Torfmoos gespeicherte Kohlenstoff zersetzt und als Gas freigesetzt wird. Die Wiedervernässung und der Schutz von noch existierenden Moorgebieten ist somit ein wichtiger Beitrag zum Klimaschutz.
Zum Abschluss machten wir eine kleine Mittagspause auf dem Marktplatz in Bad Buchau, bevor es zurück nach Stuttgart ging. Ein herzliches Dankeschön an den NABU für die tolle Führung!
Am Freitag, den 22. Juli, wurde im Rahmen der Abschlussfeier der Fakultät Bau- und Umweltingenieurwissenschaften zum wiederholten Male der Studienpreis Umweltschutztechnik vergeben. Von Herrn Prof. Daniel Dobslaw prämiert für ihre besonders umweltrelevanten, ausgezeichneten Arbeiten und ein darüber hinaus außerordentliches ehrenamtliches Engagement neben dem Studium wurden
in der Kategorie Bachelor: Lina Weber in der Kategorie Master: Michaela Suttner
Wir möchten uns an dieser Stelle auch herzlich beim Zweckverband Landeswasserversorgung für ihre großzügige Spende zur Finanzierung des Studienpreises bedanken.
Beiden Alumni wünschen wir viel Erfolg auf ihrem weiteren Lebensweg!
Am 15. Juli wurde das erste Kontakt e.V. Sommerfest auf der Dachterrasse des ISWAs gefeiert. Zahlreiche aktuelle und ehemalige Mitglieder kamen, um sich nach einer langen corona-bedingten Pause endlich mal wieder in Präsenz zu treffen, zu reden und eine gute Zeit gemeinsam zu verbringen. Nach einer kleinen Begrüßung und Essen vom Bio-Caterer gab es einen spannenden Vortrag von „Ingenieure ohne Grenzen“, die ihre Arbeit und Projekte in Äthiopien (Ressourcenschonender Bewässerungslandbau in der Afar-Wüste) und Simbabwe (Grundversorgung der Rising Star Schule) vorstellten.
Im Anschluss konnte Nachtisch vom Buffet, den viele fleißige Hände zubereitet hatten, genossen werden und der gelungene Abend klang mit DJ Quinhe aus. Wir bedanken uns bei allen fleißigen Mithelfenden, die diesen tollen Abend ermöglicht haben!
Am Mittwoch, den 29. Juni 2022 begaben wir uns mit 19 Leuten auf den Weg nach Langenau zum Zweckverband Landeswasserversorgung.
Vor Ort erwartete uns zunächst eine kleine Vorstellung des Wasserwerkes und seinen Versorgungsbereich. Mit Teilen Stuttgarts und weiteren 105 Städten, Gemeinden und kommunalen Zweckverbänden versorgt es ca. 3 Millionen Menschen mit hochwertigem Trinkwasser, gewonnen aus dem Grundwasser und der Donau.
Anschließend ging es weiter mit einer spannenden Führung über das Gelände und die verschiedenen Stationen der Grundwasser- und Donauwasseraufbereitung. Wir bekamen einen exklusiven Einblick in den CO2–Abscheider für das Grundwasser, das Flockungsbecken, wo die Trübstoffe des Donauwassers abgeschieden werden und sich noch ein paar kleine Fische hinein verirrt hatten, und die Ozonierungsanlage.
Außerdem erhaschten wir einen Blick auf den mehrere Meter dicken Aktivkohlefilter und die Carbonatpellets. Diese binden überschüssiges Carbonat im Wasser an sich, werden wieder abgeschöpft und, als Beispiel perfekter Kreislaufwirtschaft, wieder zerkleinert und neu hinzugefügt, oder landen in der Glas- und Tierfutterindustrie.
Nach einer kleinen Mittagspause mit Verpflegung ging es noch in einem Rundgang durch das Analytiklabor (architektonisch durchaus stilvoll), in dem unter anderem mit klassischen Pipettierverfahren und vollautomatisierter Gaschromatographie die Qualität des Trinkwassers im Auge behalten wird.
Am Ende bot sich uns noch die Gelegenheit, Alexander Schneck, einen ehemaligen Umweltschutztechniker und jetzt Ingenieur bei der Landeswasserversorgung, mit Fragen zu löchern. Er gab uns einen tollen Einblick in das Leben als Ingenieur bei der Trinkwasserversorgung.
Herzlichen Dank an das ganze Team der Landeswasserversorgung für die wunderbare Betreuung!
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