Exkursion zu juwi am 22.6.2011

Am 22.6. 2011 organisierte der Kontakt e.V. eine Exkursion nach Wörrstadt zu der Firma juwi, einem innovativen Unternehmen im Bereich der erneuerbaren Energien, welches sich zum Ziel gesetzt hat, den Energiebedarf vollständig aus erneuerbaren Energien zu decken.
Da dieses Thema auch für den Studiengang „Erneuerbare Energien“ sehr interessant ist, durften neben Umweltscutztechnikern auch Studenten aus diesem Studiengang an der Exkursion teilnehmen.

Nach unserer Ankunft in Wörrstadt wurde uns zunächst von dem Umweltschutztechnikabsolventen Lukas Minnich, der seit kurzem bei juwi beschäftigt ist, die Umgebung der beiden Bürogebäude von juwi gezeigt. Wir gingen in Richtung des firmeneigenen Windparks, welcher aus zahlreichen Windrädern besteht. Es handelte sich um Windräder vom Typ Enercon E-80 mit einem Rotordurchmesser von 80 Metern und einer Turmhöhe von 130 Metern.

Dann ging es auch schon weiter ins so genannte „Clean Energy und Mobility Center“. Dort wurde uns von Dieter Tropp, einem Mitarbeiter der Firma, vorgerechnet, wie viel billiger man mit Strom im Vergleich zu Benzin fahren kann. Die „Spritkosten“ für Strom sind deutlich niedriger als für Benzin, weshalb man mit der gleichen Menge an Geld mit einem Elektroauto deutlich weiter kommt. Dem gegenüber steht allerdings der höhere Anschaffungspreis für Elektroautos, der sich hauptsächlich durch die teuren Batterien erklärt.

Als nächster Programmpunkt nach dem Clean Energy and Mobility Center war eigentlich eine Besichtigung des Wind- und Solarparks der Firma geplant. Da es jedoch inzwischen angefangen hatte zu gewittern, bekamen wir zunächst einen Vortrag über juwi und die erneuerbaren Energien und hatten anschließend die Gelegenheit, Lukas Fragen zu seinem Werdegang und zu juwi im Allgemeinen zu stellen.

Der Name juwi leitet sich von den Anfangbuchstaben der Nachnamen der Firmengründer ab: Fred Jung und Mathias Willenbacher, welche die Firma Anfang der 90er Jahre gründeten. Das Leistungsspektrum von juwi umfasst den ganzen Prozess von der Planung über die Finanzierung und Realisierung bis zur Betriebsführung erneuerbarer Energien. Dabei wird das Ziel verfolgt, unabhängig von fossilen Energieträgern zu werden und den Strombedarf dezentral ausschließlich aus erneuerbaren Energien zu decken.

Ein weiterer Geschäftsbereich von juwi sind die „green buildings“, also energieeffiziente Gebäude. Anhand einer Führung durch das Firmengebäude von juwi, dem energieeffizientesten Bürogebäude der Welt, wurde uns gezeigt, wie man in einem Gebäude Energie und sonstige Ressourcen sparen kann.

Das Gebäude besteht zum größten Teil aus naturbelassenem Holz, welches für eine gute Wärmedämmung sorgt. Die Toiletten der Firma sind allesamt Vakuumtoiletten, da auf diese Weise Wasser beim Spülen gespart werden kann. Im Keller des Gebäudes befindet sich die intelligente Steuerung für Licht und Heizung. Durch automatisches Ein- und Ausschalten von Licht und durch bedarfsgerechtes Heizen können bis zu 70% der Energie eingespart werden. Die Energie der Warmluft wird mithilfe von Wärmetauschern rückgewonnen. Außerdem befinden sich auf den Dächern der Carports Solaranlagen und neben dem Gebäude ist ein BHKW installiert.

Mithilfe all dieser Maßnahmen ist es möglich, mehr Energie zu erzeugen, als im Gebäude verbraucht wird. Der überschüssige Strom wird ins Netz eingespeist.

Auch für die Zufriedenheit der Mitarbeiter ist gesorgt: Es gibt einen Ruheraum, in dem man sich entspannen kann sowie einen Fitnessraum und ein Volleyballfeld auf dem Firmengelände.

Nach der Hausführung hatte es aufgehört zu regnen und es ging mit dem Bus noch einmal zum Windpark, wo wir eines der Windräder betreten konnten. Außerdem kamen wir noch am Solarpark und Klettergarten der Firma vorbei sowie an einer Baustelle für neue Carports. Diese werden gebaut, da die Firma zur Zeit stark wächst und die Parkplätze inzwischen knapp werden. Auch die Plätze in den Büros waren zum Zeitpunkt unserer Exkursion knapp und einige Mitarbeiter mussten bis zur Fertigstellung eines weiteren Bürogebäudes in provisorischen Baucontainern arbeiten.

Mit der Ankunft zurück am Bürogebäude endete unsere Rundfahrt über das Firmengelände und das Ende der Exkursion war erreicht. Mit diesen interessanten Eindrücken ging es zurück nach Stuttgart.