Am 8. Juli 2010 fand die vom Kontakt e.V. organisierte Exkursion zum Bioenergiedorf Mauenheim statt.
Hier ein paar Eindrücke:
Alle Infos zum Bioenergiedorf findet ihr unter:
bioenergiedorf-mauenheim.de
Am 8. Juli 2010 fand die vom Kontakt e.V. organisierte Exkursion zum Bioenergiedorf Mauenheim statt.
Hier ein paar Eindrücke:
Alle Infos zum Bioenergiedorf findet ihr unter:
bioenergiedorf-mauenheim.de
Außerdem waren wir 2010 bei der Vergärungsanlage Leonberg:
Der Geruch lässt sich leider – oder zum Glück- noch nicht fotografieren:
Am 20. Januar 2010 besichtigten wir das Müllheizkraftwerk in Stuttgart-Münster. Der erste Teil unserer Tour beinhaltete eine detaillierte Erklärung der Funktionsabläufe des Kraftwerks inklusive Verköstigung, der zweite Teil umfasste eine Führung durch die gesamte Anlage. Die Besonderheit dieses von der EnBW betriebenen Heizkraftwerkes besteht darin, dass der Schwerpunkt nicht auf der Stromerzeugung liegt, sondern auf der thermischen Müllbehandlung und Fernwärmeerzeugung. Man verfolgt hier eine bessere Brennstoffausnutzung mit dem Prinzip der Kraft-Wärme-Kopplung, wodurch gleichzeitig Strom und Fernwärme erzeugt werden können. Das Heizkraftwerk besteht aus einem Steinkohlekraftwerk, einer Abfallverbrennungsanlage mit drei Müllkesseln und einer Gasturbinenanlage. Zunächst wurden wir durch den Leitstand geführt, von dem aus alle Prozesse – insbesondere die Müllverbrennung – gesteuert und überwacht werden. Nächste Station waren die Entladehalle und der Müllbunker. Vom Kransteuerstand aus hatten wir einen guten Überblick über die Vorgänge der Müllzerkleinerung und des Mülltransports. Auch der Müllkessel war Bestandteil unserer Führung, hier findet die Abfallverbrennung statt. Die Abwärme wird genutzt, um einen Dampfkessel anzutreiben, der wiederum in den Turbinen zur Strom- und Wärmeerzeugung genutzt wird. Zum Abschluss brachte man uns noch den Vorgang der Rauchgasreinigung näher. Diese spielt insbesondere bei der Müllverbrennung eine große Rolle, da verschiedenste Müllarten entsprechend viele verschiedene Rauchgase erzeugen. Elektrofilter, Rauchgaswäsche und Katalysatoren sind Bestandteile der Reinigung, die entstandenen Reststoffe werden untertägig verwertet. Am Ende unserer Führung waren wir zwar von Einzelheiten erschlagen, hatten aber einen sehr guten Überblick über die Ausmaße und Funktionsweise eines Heizkraftwerks.
In Kooperation mit Prof. Kranert waren wir auf der Abfalltechnik-Messe “Entsorga – Enteco” in Köln.
Vom 24. bis 25. September waren wir in der Schweiz bei einem Windkraftwer und einem Photovoltaik-Testfeld in Mont Soleil und sowohl in als auch auf der höchsten Gewichtsstaumauer der Welt, der Grande Dixence am Lac de Dix.
Bericht
Es war schon sehr früh an jenem Morgen des 24. Septembers 2008, als ich aufstand um zur Uni zu gehen. Ein langer Tag lag vor mir und einiges war noch zu erledigen bevor wir abreisen konnten in die Schweiz zu einer hoffentlich kurzweiligen und möglicherweise lehrreichen Fahrt.
Am ersten Tag wollten wir das Solar- und Windkraftwerk Mont Soleil im französischen Jura besichtigen; am zweiten Tag zum Wasserkraftwerk Grande Dixence mit der höchsten Gewichtsstaumauer der Welt.
Als alle da waren ging die Reise los. Es war neblig, man freute sich beinahe, aus dieser „Waschküche“ herauszukommen. Tatsächlich klarte es auf, je weiter wir nach Süden kamen.Unser erster Programmpunkt war der Solar- und Windpark Mont Soleil/Mont Crosin im französischen Jura. Nach einem kurzen Stück zu Fuß kamen wir beim Windpark an. In mitten der malerischen Gebirgslandschaft des französischen Jura stehen auf einem Bergrücken 8 Windräder, ca. 90% des in der Schweiz produzierten Windstroms generieren. Wir hatten eine Führung und besichtigten die 3 älteren Turbinen der Anlage. Aufgrund der steigenden Nachfrage sind weitere in Planung, aber langsam wird der Platz knapp und eigentlich sind die heute üblichen Turbinen fast zu groß für den Standort.
Ich lernte einiges neu, z.B. dass diese Turbinen nicht immer Strom produzieren obwohl sie sich drehen, da der Wind einfach nicht stark genug ist Das führt dazu dass sie eigentlich nur 45% der Zeit Strom produzieren. Dies entspricht 11 Stunden pro Tag. Da in der Schweiz eine kostendeckende Einspeisevergütung erst im Januar 2009 eingeführt wird, ist der Anteil der Windenergie am Energiemix gering. Die Nutzung der Wasserkraft sorgt aber dennoch für einen hohen Anteil (56,5 %) von erneuerbaren Energien am gesamten Energiemix.
Nach einem halbstündigen Spaziergang kamen wir zum Solarfeld. Es wurde 1992 errichtet und war damals mit seinen 4000m² Zellfläche das europaweit größte Forschungs- und Entwicklungskraftwerk. Auch dort hatten wir eine Führung. Interessant fand ich die unterschiedlichen Solarzellen, die zu vergleichenden Testzwecken aufgebaut waren und ihre unterschiedliche Leistungen und Größen.
Da unser Bus uns nicht wie geplant abholen konnte, fuhren wir mit der Drahtseilbahn hinunter ins Tal. Ab hier ging es wieder weiter mit dem Bus. Immer höher in die Berge bis zu unserem Haus in St. Stephan im Simmental, wo wir nach Einbruch der Dämmerung und kurz vor Ablauf der Fahrzeit des Busfahrers ankamen. Schnell war ein Feuer gemacht und der Grill gerichtet. Der Abend war ausgefüllt mit Grillen, Feuer, Gitarrenmusik und dem einen oder anderen Bier.
Am nächsten Morgen mussten wir früh aus den Federn, da wir nach der Kraftwerksbesichtigung noch eine lange Heimreise von über 500 Km vor uns hatten. Eine Sache lernte ich auch während der Busfahrt ins Wallis: In den Bergen Bus fahren dauert lang – länger als man vorher denkt.Mit etwas Verspätung kamen wir am Fuße der imposanten 285 Meter hohen Staumauer an. Die Führung durch das Innere der Staumauer war fast so spannend wie der Blick von ihrer Krone ins Tal. Welch ungeheure Massen an Beton nötig sind um die gewaltigen Kräfte des Wassers daran zu hindern, mit zerstörerischer Wucht ins Tal zu stürzen, ist immens. Die Staumauer besteht aus über 6 Millionen m³ Beton, es gibt 30 Km Gang in der Mauer, 100Km Rohr die zu 15 Turbinen mit einer Gesamtleistung von 1950 MW Leistung führen. Der Bau dauerte 15 Jahre. Nach der Führung überwanden wir die 285 Höhenmeter zu Fuß, um den einmaligen Blick ins Tal zu genießen. Es war wirklich atemberaubend – auf der einen Seite diese gewaltige und doch still daliegende Wasserfläche und auf der anderen Seite ein Blick auf die Schweizer Alpen. Nach einem Gruppenfoto und einem Papierfliegerwettbewerb ging es wieder bergab, teils zu Fuß, teils mit der Seilbahn zum Bus, wo uns der Busfahrer mit heißen Maultaschen erwartete.
Dann ging es los. Eine ermüdende Rückfahrt aus der hintersten Ecke der Schweiz zurück ins Schwabenländle wo wir abends erschöpft aber glücklich und an neuen Eindrücken reich eintrafen.
Vielen Dank an die Organisatoren und an Herrn Rilling, den Busfahrer. Für mich war es eine rundum gelungene Fahrt mit vielen neuen Eindrücken und lehrreichen Erfahrungen.
Vorab-Info zur Schweiz Exkursion
Erste Bilder der Exkursion