Am 20. Januar 2010 besichtigten wir das Müllheizkraftwerk in Stuttgart-Münster. Der erste Teil unserer Tour beinhaltete eine detaillierte Erklärung der Funktionsabläufe des Kraftwerks inklusive Verköstigung, der zweite Teil umfasste eine Führung durch die gesamte Anlage. Die Besonderheit dieses von der EnBW betriebenen Heizkraftwerkes besteht darin, dass der Schwerpunkt nicht auf der Stromerzeugung liegt, sondern auf der thermischen Müllbehandlung und Fernwärmeerzeugung. Man verfolgt hier eine bessere Brennstoffausnutzung mit dem Prinzip der Kraft-Wärme-Kopplung, wodurch gleichzeitig Strom und Fernwärme erzeugt werden können. Das Heizkraftwerk besteht aus einem Steinkohlekraftwerk, einer Abfallverbrennungsanlage mit drei Müllkesseln und einer Gasturbinenanlage. Zunächst wurden wir durch den Leitstand geführt, von dem aus alle Prozesse – insbesondere die Müllverbrennung – gesteuert und überwacht werden. Nächste Station waren die Entladehalle und der Müllbunker. Vom Kransteuerstand aus hatten wir einen guten Überblick über die Vorgänge der Müllzerkleinerung und des Mülltransports. Auch der Müllkessel war Bestandteil unserer Führung, hier findet die Abfallverbrennung statt. Die Abwärme wird genutzt, um einen Dampfkessel anzutreiben, der wiederum in den Turbinen zur Strom- und Wärmeerzeugung genutzt wird. Zum Abschluss brachte man uns noch den Vorgang der Rauchgasreinigung näher. Diese spielt insbesondere bei der Müllverbrennung eine große Rolle, da verschiedenste Müllarten entsprechend viele verschiedene Rauchgase erzeugen. Elektrofilter, Rauchgaswäsche und Katalysatoren sind Bestandteile der Reinigung, die entstandenen Reststoffe werden untertägig verwertet. Am Ende unserer Führung waren wir zwar von Einzelheiten erschlagen, hatten aber einen sehr guten Überblick über die Ausmaße und Funktionsweise eines Heizkraftwerks.