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Professor Hunken, der „Vater“ des Studienganges Umweltschutztechnik, verstorben

Professor Hunken

Professor Hunken

Am 06. Juli 2011 verstarb Prof. Dr.-Ing. Dr. h.c. Karl Heinz Hunken, der über 60 Jahre lang Mitglied der Universität Stuttgart war, im Alter von 91 Jahren. Professor Hunken wurde 1919 in Mannheim geboren und legte dort 1938 das Abitur ab. Nach Arbeits- und Kriegsdienst studierte er Bauingenieurwesen an der TH Stuttgart und promovierte 1959 auf dem Gebiet der biologischen Abwasserreinigung. 1965 übernahm er den außerordentlichen Lehrstuhl für Technologie des Industriewasserbaus und 1967 den Lehrstuhl II für Siedlungswasserbau und Wassergütewirtschaft; gleichzeitig wurde Prof. Hunken zusammen mit Prof. Pöpel Direktor des Instituts für Siedlungswasserbau und Wassergütewirtschaft. Von 1971 bis 1980 war er Rektor der Universität Stuttgart. In den 8oer Jahren war er Sprecher des DFG-Sonderforschungsbereichs 82 „weitergehende Abwasserreinigung“.

Dabei lag Herrn Prof. Hunken nicht nur die Forschung, sondern auch die Lehre sehr am Herzen. Vielen Generationen von Studierenden hat er sein Fachwissen mit seiner begeisternden und anregenden Art weiter vermittelt.

Er war ein großartiger Visionär, der als einer der ersten die Notwendigkeit und Bedeutung der fachübergreifenden engen Zusammenarbeit von Ingenieuren, Naturwissenschaftlern und Technikern bei der Lösung von Umweltproblemen erkannt und umgesetzt hat. Er hatte stets klare Vorstellungen, war für konstruktive Diskussionen jedoch immer offen. Wer mit ihm enger zusammenarbeitete war von seiner großzügigen und toleranten und gleichzeitig bescheidenen Art beeindruckt. Besonders faszinierend war das breite Allgemeinwissen von Herrn Hunken, das weit über sein Fachgebiet hinaus ging.

Ein besonderes Anliegen war ihm der Studiengang Umweltschutztechnik an unserer Universität, als dessen „Vater“ Professor Hunken zu bezeichnen ist. Zusammen mit weiteren Professoren aus anderen Fakultäten und Vertretern aus Politik und Wirtschaft war er zu der Überzeugung gekommen, dass Ingenieure mit einer breiten wissenschaftlichen Grundausbildung und einer Spezialisierung in Umweltschutztechnik gebraucht werden. Bereits Ende der 1980er Jahre initiierte und plante er den 1993 genehmigten und bis heute überaus erfolgreichen Ingenieurstudiengang Umweltschutztechnik, und brachte ihn, auch gegen manche Widerstände, durch die Gremien. Sein Wissen um die administrativen universitären Abläufe und seine Verbindungen besonders auch in die ministerielle Ebene hinein trugen maßgeblich dazu bei, den Studiengang nachhaltig zu etablieren. Er war über viele Jahre Vorsitzender der Gemeinsamen Kommission Umweltschutztechnik und begleitete „seinen“ Studiengang aktiv deutlich über seine Amtszeit hinaus bis ins Jahr 2007. Er wirkte darüber hinaus aktiv im Alumini- Verein der Umweltschutztechnik „kontakt“ mit, wo er auf den Veranstaltungen bis vor wenigen Jahren immer mit dabei war.

Mit seinem Tod hat der Studiengang Umweltschutztechnik einen weitsichtigen und herausragenden Wissenschaftler, Hochschullehrer und Mentor verloren, der sich in exzellenter Weise selbstlos für den Studiengang und besonders für die Studierenden eingesetzt hat.

Wir werden Karl Heinz Hunken ein ehrendes Gedenken bewahren.

Martin Kranert